Woche 5: Nussknacker und Animationskönig
Nach den ersten vier Wochen Mission to Moni pendelt sich mein Alltag so langsam ein. Morgens irgendwann zwischen sieben und acht Uhr aufstehen, Kaffee machen, eine Stunde am Fenster lesen. Verblüffende Erkenntnis: Wenn man sich jeden Tag Zeit zum Lesen nimmt, schafft man schnell einige Bücher! Neben We love Code! Das kleine 101 des Programmierens habe ich jetzt schon Das Café am Rande der Welt sowie die dazugehörige Persiflage Der Kaffee am Arsch der Welt gelesen (letztere fand ich übrigens besser als das Original). Außerdem komme ich so langsam endlich mit den ganzen Ausgaben von t3n und Zeit Wissen hinterher, die sich überall in meiner Wohnung stapeln. Mein “Pile of Shame” des Lesens wird ein bisschen kleiner – yes! (Was ich von dem in meiner Steam- und Epic Games-Bibliotek leider nicht behaupten kann…)
Und dann geht der Unterricht los. Vergangene Woche lag mein Fokus auf Webdesign und Front-End Engineering. So ziemlich jeder, mit dem ich in den letzten Jahren darüber gesprochen habe, dass ich gerne lernen möchte zu programmieren, meinte zu mir, ich brauche dafür ein konkretes Projekt – so ließe es sich am besten lernen. Also gut. Ich habe mir ein Projekt ausgesucht: eine Website für meinen Neffen zu Weihnachten. Die ursprüngliche Idee war, dass er sich auf einer Website unterschiedliche Geschichten, die ich eingelesen habe, anhören kann. So kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das, was ich auf Codecademy lerne, kombinieren mit Übung für meine Sprecherausbildung – bäm!
That escalated quickly.
Naja, aber wenn ich dann mal anfange, eskalieren die Ideen in meinem Kopf gerne. Also sieht die neue Idee so aus:
- Die Geschichte um den Nussknacker so umschreiben, dass sie von meinem Neffen, meiner Nichte und ihrer Tante Moni handelt.
- Diese Geschichte einlesen und mit Musik aus Tschaikowskys Nussknacker hinterlegen.
- Die Website so gestalten, dass die einzelnen Kapitel automatisch abgespielt werden, sobald mein Neffe an einem bestimmten Punkt auf der Seite ankommt.
- Das Ganze noch ergänzen mit Animationen, die einzelne Szenen der Geschichte darstellen.
Joah. Jetzt muss ich nur noch ein paar Dinge lernen 😅 In der vergangenen Woche habe ich schon einiges gelernt über z-Index, CSS-Animationen, Spalten, Parallax-Scrolling und wie man mit möglichst wenig Aufwand Mäuse freistellen kann. Diese Woche wage ich mich dann zum ersten Mal an JavaScript – einzelne Code-Schnipsel für meine Zwecke habe ich schon gefunden, aber ich würde gerne verstehen, wie genau sie funktionieren.
Außerdem müssen die Animationen noch spannender werden – aber ich habe Lust darauf. Und es ist schon ein ziemlich gutes Gefühl, wenn ich Puzzlestück für Puzzlestück meinem Ziel näher komme!
Der Abend gehört mir.
Nach zwei bis drei Unterrichtseinheiten ist mein Tag dann vorbei – den Abend läute ich meistens ein, indem ich in Ruhe koche und dabei Podcasts oder Hörbücher höre. Neben meinen all-time Podcast favorites Mordlust, Rasenfunk, 11 Leben, Zeitsprung und Drei90 habe ich mich jetzt doch auch an Audible rangewagt. Und ich bin ein bisschen angefixt – angefangen hat es mit Qualityland 2.0, dann kam Achtsam morden und aktuell bin ich mitten in Steve Jobs drin.
Ganz ehrlich – dieser Tagesablauf gefällt mir richtig gut. Nach einem von sechs Monaten frage ich mich ernsthaft, wie ich wohl wieder in einen fremdbestimmten Tagesablauf reinfinden soll – und ob ich das eigentlich wirklich will. Es bleibt spannend.